„Fetischist!“

Ein mittelprächtiger Fotograf schreibt mich an. Er habe mich in der Fuß- und Nylonfetischgruppe gesehen und würde gern mit mir shooten.
OK. Ich bitte ihn also, mir seine Vorstellungen bzgl. der Aufnahmen und des Honorars zu unterbreiten.
Selbstverständlich hat er sich das so nicht gedacht, man könne sich doch bestimmt anders einigen.
Aha.
Gut, wenn er für das Shooting haufenweise neue Nylons, Dessous und Schuhe besorgt, die danach in meinen Besitz übergehen, hätte ich vielleicht sogar darüber nachgedacht. 😉 Wenn die fetischistischen Gelüste beider Parteien ausreichend befriedigt wären, wäre das ja vielleicht zu erwägen.
Nein, sämtliche „Angebote“ seinerseits waren Dinge, die er gern will. Schön für ihn. Ich will auch so vieles, aber ich bezahle meine Brötchen ja auch nicht damit, dass der Bäcker mir zusätzlich noch ein Stück Kuchen einpacken darf.
Leider ist das kein überraschender Konversationsverlauf. Sowas habe ich tatsächlich häufiger. Freundlich aber sehr direkt erkläre ich ihm, dass das ein völlig schiefes Konzept ist, dass er mir da unterzuschieben versucht und dass ich nach vielen Jahren Shootingerfahrung längst beschlossen habe, keine kostenlosen Fetischfotos mit Fetischisten mehr zu machen, da diese einfach i.d.R. für mich nicht verwendbar sind, weil der Fokus so sehr auf dem eigenen Fetisch liegt, dass alle anderen wichtigen Details, die ein gutes Bild ausmachen, verloren gehen.
Jetzt ist er beleidigt, weil ich ihn einen Fetischisten genannt habe.
WTF?!
Wie kann einen das beleidigen, wenn es a) offenbar der Wahrheit entspricht und v.a. b) aus dem Mund einer Frau kommt, die sich selbst ganz offen als Fetischistin beschreibt?
*kopfschüttel*
War wohl doch ein bisschen zu warm in den letzten Tagen…

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