Ich habe mich heute mit einem lieben Gast über SM-Klischees unterhalten und dabei u.a. über dieses absurde Konstrukt des Schläge-Mitzählens und Sich-Bedankens für jeden einzelnen Schlag.
Er schaute mich mit großen Augen an, lachte und sagte: „Dann müssten wir unsere Sessions ja als wochenendfüllendes Programm planen, wenn ich da jedes Mal erst noch „Danke“ sagen soll!“ 😀
Amen!
Ich meine, mal ganz ernsthaft: Wer „134 – danke! 135 – danke! 136 – danke! … 387 – danke!“ erotisch und spannend findet, masturbiert wahrscheinlich auch zum Schäfchenzählen, oder? 😉
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8 Reasons to visit a Professional Dominatrix
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Manche Fragen stellt man nicht – Ein offener Brief
Dieses Wochenende erreichte mich eine Anfrage für eine Konzertbegleitung mit anschließender Session im Hotel. Die Themen: High Heels, Füße, Nylons und jede Menge Tease and Denial. So weit genau meine Spielwiese. Noch dazu sehr höflich geschrieben, offenbar von einem Mann, der scheinbar durchaus Verstand besitzt. Warum mir diese Anfrage dennoch kein Vergnügen bereitete? Ich denke, meine Antwort macht das klar genug.
Ich erwarte hierfür keinen Jubel. Solche Ansagen sind extrem ungeil und enttäuschen daher sicher manchen Besucher dieses Blogs. Sie sind aber auch extrem wichtig. Engagement für die Rechte von Sexworkern kann eben viele Formen haben. Manche suchen dafür die großen Bühnen der Medienlandschaften, andere betreiben diese Form des Empowerments eher im Kleinen, 1-on-1 quasi. Noch während ich die Antwort an diesen Herrn (dessen Name wie immer geändert ist) tippte, verspürte ich das Bedürfnis den Text öffentlich zu machen, denn auch wenn der Sachverhalt hier ein konkreter ist, ist das Problem doch ein sehr allgemeines.
Hallo Konrad,
Deine Mail ist höflich formuliert, also will ich dir so höflich wie möglich antworten.
Ich bin ein absoluter Fan von Nylons, Füßen und Tease and Denial. So gesehen wäre ich einer Begegnung nicht abgeneigt und mein größtes Problem an diesem Abend wäre wohl die Frage, was zur Hölle man zu einem Usher-Konzert trägt.
Blowjobs können selbstverständlich eine Möglichkeit des Tease and Denials sein und sind es gerade in Pornos ja fast immer. Nicht, weil das wirklich immer passieren würde oder irgendwie relevant wäre für dieses Spiel, sondern weil sich Schwänze-Blasen einfach immer gut verkauft.
Wo wir gerade bei Pornos sind: Dass mein Spiel vermutlich zu subtil, zu sinnlich, zu sophisticated für dich ist, habe ich bereits im zweiten Satz deiner Anfrage ersehen können. Ein „wahrgewordener Pornotraum“? Ernsthaft? Es gibt ja nun genügend Dienstleisterinnen, die in der Tat sehr pornös werben und das vermutlich als Kompliment betrachten würden. In Bezug auf mich wirkt diese Beschreibung allerdings einigermaßen seltsam. Aber weißt du, auch darüber wäre ich vermutlich hinweg gegangen und hätte es lachend und kopfschüttelnd in die Kategorie „geile Männer schreiben oft Unsinn“ einsortiert.
Aber jetzt lass uns noch mal zu den Blowjobs zurückkommen. Meinst du nicht, wenn ich so etwas anbieten würde, dann würde ich auch damit werben? Das würde mir doch einen viel größeren Kundenkreis erschließen und es ist allgemein genug, um sich problemlos in die Angebotsliste einzureihen. Es wäre also unsagbar dumm, das nur „heimlich“ zu tun. Aber Wunschdenken ist ja etwas sehr, sehr Mächtiges und so hätte ich dir auch das noch nachgesehen, da deine Anfrage sehr höflich formuliert war.
Die Grenzen meiner Toleranz sind allerdings ganz klar da erreicht, wo unsafe Praktiken ins Spiel kommen, die auch dem beschränktesten Geist als solche bewusst sein müssen. Unabhängig davon, dass ich persönlich niemals irgendwas von dir in den Mund nehmen würde – ob nun mit oder ohne Gummi – finde ich es eine bodenlose Frechheit, eine Dienstleisterin zu bitten, deinen Schwanz inkl. allem, was ihm an möglichen Krankheiten anhängt, zu blasen und ihre Gesundheit zu riskieren, nur weil du ein paar Minuten Spaß haben möchtest. Das widert mich zutiefst an! Ja, mir ist bewusst, dass diese kleine Rede mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit keinerlei Veränderung in deinem Denken bewirken wird, weil du dich bequemer Weise darauf ausruhen wirst, dass es ja so viele gibt, die das anbieten und auch noch damit werben, dass sie das geil finden. Lass dir sagen: Das tun sie nicht. Es ist eine wirtschaftliche Entscheidung. Keine Sexworkerin hat ein eigenes Interesse daran, sich zu gefährden. Ganz am Rande bemerkt gefährdet es auch dich, aber eine Frau, die mit ihrer eigenen Gesundheit pokert, wird sich um deine natürlich noch viel weniger sorgen.
Normalerweise wünsche ich bei Fantasien, die ich selbst nicht begleiten kann oder will viel Glück bei der weiteren Suche. In Anbetracht der Sachlage kann ich das leider nicht.
Grüße,
Miss Leonie
Orgas-muss
Wie im letzten Artikel versprochen: Die Beantwortung der großen, großen Frage(n) um dieses bisschen Eiweißüberschuss. *lach*
Es gibt nicht Erotik vs. SM, nicht Sex vs. Fetischismus. All das, was in einem BDSM-Studio passiert, sind Facetten erotischen Erlebens, sind spezielle Formen von Sexualität. Und seit wann steht irgendwo geschrieben, dass Sex keinen Orgasmus hervorbringen darf?!
Die Antwort auf die Kernfrage ist also: Nein, ein Orgasmus ist auch beim Domina-Besuch nicht verboten!
…zumindest nicht grundsätzlich… *schmunzel*
Wer aber die Kontrolle abgibt, gibt sie ganz ab, so dass ich mir das Recht herausnehme, zu entscheiden, was du fühlst und wann. Wann du kommst, entscheide allein ich. Solltest du „übereifrig“ sein und vor der Zeit „über’s Ziel hinausschießen“, passiert je nach Spiel…gar nichts. Oder etwas ganz Dramatisches. Oder irgendwas dazwischen. Denn jedes Spiel ist anders.
Viele Männer leiden unter Errektions- und Ejakulationszwängen.
Was das heißen soll? Dass sie diesen physiologischen Erscheinungen viel zu viel Gewicht beimessen. BDSM beginnt im Kopf. Für mich ist es nicht wichtig, dass das Ding die ganze Zeit steht wie ’ne 1. Bei Langzeitspielen ist das auch quasi unmöglich. Von wem soll ich denn verlangen, drei, vier sechs Stunden am Stück hart zu bleiben? Und wozu sollte ich das brauchen? Erregung sehe ich an so vielen subtilen Dingen – dafür brauche ich keine Schwellkörper 😉
Und der Schuss zum Schluss ist zunächst erstmal nur genau das: Ein Schuss. In einer SM- oder Fetischsession sind „Orgasmus“ und „Höhepunkt“ zwei Worte, die man nicht gleichsetzen kann. Natürlich kann ein Orgasmus der fulminante Höhepunkt eines Spiels sein und ist es gerade bei kürzeren Begegnungen relativ häufig. Eigentlich aber ist der Weg das Ziel. Es gibt innerhalb einer Session immer wieder Wogen, die höher schlagen oder flacher rollen, die einem den Atem rauben oder kurze Verschnaufpausen lassen. Das ist gut und richtig so.
Nicht selten ist am Ende einer Session die Reizüberflutung so groß, dass einfach nichts mehr geht. Mir kam aber noch nie jemand unter, der das ernsthaft bedauert hätte – weil es an diesem Punkt nämlich schon nicht mehr wichtig ist.
Also: Einfach Augen schließen, fallenlassen und genießen, was passiert. Es muss hier kein Proteinsoll erfüllt werden 😉
Erster Besuch bei einer Domina: Wie läuft das eigentlich so ab?
[Update: Mittlerweile habe ich aufgrund der Schließung des Studio M.Z. Labyrinth in neue Räume umziehen müssen, so dass ein paar kleine räumliche Details nicht mehr stimmen. In der Grundsache hat sich am Ablauf aber nichts verändert! 😉 ]
Gerade von Anfängern im BDSM- und Fetischbereich bekomme ich häufiger die Frage gestellt, wie das denn dann so abläuft, wenn man mich besucht. Grund genug, dazu heute mal ein paar Worte zu verlieren.
Fangen wir zunächst damit an, wie es NICHT abläuft:
Du kniest im Vorgespräch nicht und ich beginne das Spiel auch nicht schon an der Studiotür. Ein Vorgespräch ist ein Vorgespräch und keine Session.
Manch einer scheint die Erwartung zu haben (oder z.T. auch die Erfahrung gemacht zu haben), dass man nur 1-2 Stichworte liefern muss und dann weiß die Domina sofort was zu tun ist. Das ist nicht so. Weder kann ich in einer Kristallkugel all deine geheimen Wünsche lesen noch habe ich einen Katalog von Standartprogrammen, aus denen ich dann auswähle, weil jemand „Füße“ oder „Latex“ gesagt hat. Das wäre ja auch ganz furchtbar langweilig!
Wie läuft es also ab?
Ich erwarte, dass man zu vereinbarten Terminen pünktlich erscheint. Natürlich kann man mal im Stau stehen oder die Bahn hat mal wieder Verspätung. Alles kein Problem, solange man mir kurz Bescheid gibt. Niemand wartet gern, ohne zu wissen, warum. Im Extremfall kann es sogar sein, dass dein Termin dann einfach weg ist, wenn du bereits 15min zu spät bist und spontan ein anderer Gast vorbeikam und ich nichts von dir gehört habe. Und das wäre doch wirklich sehr schade.
Unser Studio hat eine Klingel. Bitte benutze sie. Manch einer übersieht sie und klopft und dann ist es Glückssache, ob das zufällig eine der Damen hört 😉
Tipp: Sie hängt am Durchgang vor der eigentlichen Studiotür.
Ich werde dich freundlich empfangen und dir etwas zu Trinken anbieten.
Nein, das musst du nicht bezahlen! Wir sind ja nicht im Puff! Ich war ganz entsetzt, als mir eines Tages ein Gast im Nachgespräch erzählte, dass er Anfangs das Getränk abgelehnt hatte, weil er Angst hatte, das Glas Wasser mit 20€ entgelten zu müssen.
Eventuell öffnet dir auch eine Kollegin die Tür.
Das ist kein Grund zur Panik 😉 Du musst nicht zu der Dame, die dir öffnet. Sag ihr einfach, dass du einen Termin bei mir hast bzw. wenn du spontan vorbeischaust, sag ihr, dass du zu mir möchtest. Sie wird dich dann in einen Raum setzen, wo du kurz auf mich warten kannst.
Das Vorgespräch gibt uns beiden die Möglichkeit, einen ersten realen Eindruck voneinander zu bekommen.
Auch hier gibt es keine vorgedruckten Fragebögen. Ich lasse dich erstmal ganz frei erzählen, wonach du suchst und frage dann gezielt nach.
Wenn du sehr aufgeregt bist, mach dir gern einen Spickzettel; das hilft ungemein.
Neben deinen Vorlieben und Tabus werde ich auch nachfragen, ob Spuren OK sind (spurenfreie Spiele sind i.d.R. gar kein Problem!) und ob körperlich bei dir etwas zu beachten ist. Klassiker sind z.B. Herzschrittmacher, Diabetes, Epilepsie, Gelenkproblem, kürzliche Operation u.Ä.
Wenn du noch Fragen hast oder Wünsche äußern möchtest, ist das jetzt deine Chance! Wenn du spezielle Outfitwünsche hast, teile sie mir gern schon bei der Terminvereinbarung mit, da sonst vielleicht genau dieses Latexoutfit gerade in der Wäsche ist oder oder oder…
Am Ende des Vorgesprächs überreichst du mir mein Honorar.
Das kannst du gern in einen Umschlag stecken, aber wenn du es mir einfach so in die Hand gibst, ist das auch völlig OK.
Nachzählen werde ich es in jedem Falle, denn sollte versehentlich ein Schein zu viel drin sein, muss geklärt sein, was es sein soll: Trinkgeld? Längere Spielzeit? Maskenaufschlag?
Danach bringe ich dich ins Bad.
Dort findest du von Handtüchern über Duschgel bis hin zu Deo und Mundwasser alles, was das Herz begehrt. Du brauchst selbst nichts mitbringen.
Im Bad befindet sich eine Klingel, mit der du kundtun kannst, dass du fertig bist. Danach heißt es warten, denn du läufst niemals allein im Haus umher, sondern stets nur in weiblicher Begleitung.
Tja und das Warten im Bad… Bin ich gleich da? Hole ich dich auf Augenhöhe ab oder beginnt das Spiel schon, wenn sich die Badezimmertür öffnet? Nur eines ist klar: Nach dem Duschen gehörst du MIR!
Nach dem Spiel darfst du selbstverständlich langsam runterkommen, nochmal ins Bad und danach noch bei einem Glas Wasser/Cola mit mir über das Erlebte sprechen.
Wenn du aber gleich los willst/musst, ist das auch in Ordnung.
Viele Eindrücke müssen sich erstmal setzen und wenn du einige Stunden oder Tage später das Gefühl hast: „Jetzt würde ich gern noch was dazu sagen!“ dann schreib mir einfach eine Mail.
Tja, das war es so im Großen und Ganzen. Achja, da ist sie ja noch, die große, große Frage: „Wie ist das denn eigentlich mit dem Orgasmus…?“ *schmunzel* Dieser Frage werde ich mal einen eigenen Eintrag widmen 😉